Die wenig originelle Benennung dieses Mini-Albums besitzt einen definitiv sinnigen Hintergrund, denn die Österreicher SUNTERRA hatten lange Sendepause vor einem zweiten Anlauf, dem mehr oder weniger wichtige Wiederveröffentlichung der drei Backkatalog-Scheiben im Frühjahr 2016 vorausgingen. Der Stil seit "Graceful Tunes" (immerhin bereits 2004 erschienen, dieses bis jetzt letzte Lebenszeichen) hat sich kaum verändert, die Produktion ist up to date, das Songmaterial von gehobener Qualität.

Im Brennpunkt bei SUNTERRA steht der Duett-Gesang von Lilly und Carlos getreu dem Motto: Die Schöne und das Biest. Das würde Assoziationen zu THEATRE OF TRAGEDY und Co. wecken, und auch wenn "Reborn" entschiedenes Neunziger-Flair versprüht, klingt die Chose doch eine ganze Latte zackiger - modern eben und nicht nach Gothic von vor der Jahrtausendwende. Die Musik besitzt einen hohen elektronischen Anteil, aber die Produktion ist wie angedeutet hochwertig genug für satte Wärme, die den artifiziellen Charakter bis zu einem gewissen Punkt aufweicht.

Die Österreicher schreiben zwar kompakte Stücke, scheuen sich aber nicht vor Versuchen, mit dem Schema F. zu brechen, was etwa mit dem spleenigen 'Shut Up' prima gelingt. Für den Durchschnitts-Metaller, der sich bereits über die optische Inszenierung der Gruppe echauffieren dürfte, ist das natürlich nichts, aber …

FAZIT: … erkundungsfreudige Metaller mit Abo von / Hang zu Orkus oder Sonic Seducer dürfen "Reborn" zwei Ohren leihen und SUNTERRA wieder fest auf der Düster-Muzak-Landkarte eintragen.

PS: Im Rahmen des offiziellen Veröffentlichungstermins am 20. Januar verlosen wir zwei CDs mit Original-Unterschriften der Bandmitglieder. Die Verlosung sowie die Teilnahmebedingungen kündigen wir dann in unseren News an! Also, seid wach- und aufmerksam - es lohnt sich!